Je jünger ein Lebewesen ist, umso nachhaltiger lernt es. Dabei ist jedoch nicht die Quantität an Erfahrungen entscheidend, sondern vor allem die Qualität!
Um diese Zeit so positiv und stressfrei wie möglich zu gestalten, gibt es viele Dinge zu beachten. Hunde lernen zwar auch ein Leben lang, aber in den ersten Lebenswochen wird besonders nachhaltig und einprägsam gelernt:
Wenn eine Sozialisierung nicht ermöglicht wird, entstehen schlimmstenfalls sogar Deprivationsschäden, woraufhin Hunde Ängste und Unsicherheiten entwickeln können. Bei Reizüberflutung kommt es jedoch zu ähnlichen Symptomen.
Bei der Umweltsozialisierung sollte sich der Welpe spielerisch, wie nebenbei mit den Dingen des Alltags vertraut machen können.
Während Sie im Einzelunterricht unter anderem das Einüben von Kommandos lernen, haben Kommandos im Welpenspiel nichts zu suchen. Sie werden daher nach jedem Training und zwischen den Trainingstagen Gelegenheiten bekommen, um mit Ihrem Welpen gut sozialisierte Art- und Alterskameraden zu treffen. Im Vordergrund steht hierbei das Entwickeln natürlicher Verhaltensweisen, welches nur durch psychisch freies Spielen entstehen kann.
Das heißt jedoch nicht, dass das Spiel nicht beaufsichtigt werden sollte. Im Gegenteil, das Spiel zu kontrollieren ist eines der wichtigsten Aufgaben.
Welpen, die Tag und Nacht mit anderen gut sozialisierten Hunden zusammen leben, lernen automatisch, auf Kommunikationssignale zu achten. Sie lernen, ob jemand seine Ruhe will und wie man sich respektvoll einem anderen Hund nähert.
Wenn sich jedoch nur einmal in der Woche Welpen treffen, herrscht Aufregung bis zum Schluss. Fragen der Besitzer können zwar beantwortet werden, aber meist werden die Welpen dabei aus den Augen gelassen.
Jedoch durch verschiedene Rassen, verschiedene Größen zeigen Hunde unterschiedliches Spielverhalten. Den Optimalfall zu schaffen ist sehr schwer. Stress mit all seinen Folgen und Mobbing können immer vorkommen und sind oft genug zu beobachten.
Für die Entwicklung eines Welpen ist es alles andere als gut, gemobbt zu werden oder immer nur Opfer im Spiel zu sein. Auch Welpen, die immer siegen, machen eine für ihre Entwicklung schlechte Erfahrung - sie können zum Gewohnheitsraufer werden.
Da wir den Hund von seinen Eltern und Geschwistern weggeholt haben, ist es nun unsere Aufgabe, dieses Verhalten gezielt zu beenden.
Durch das Einzeltraining werden Sie lernen, worauf Sie achten müssen, damit Ihre Welpe sich zu einem souveränen Begleiter entwickelt.
Warum Gefahr laufen, dem Welpen etwas beizubringen, was man später mit Mühe wieder abtrainieren muss!? Der Welpe, der immer zu anderen rennen und sie anspringen durfte, soll nun brav bei seinem Besitzer bleiben. Unerwünschtes Verhalten wird man nun versuchen, über Kommandos auszugleichen.
Wenn ich ein Verhalten nicht wünsche, dann bringe ich es einem Lebewesen am besten gar nicht erst bei!
Eine gute Bindung hat nichts mit Gehorsamsübungen zu tun. Ihr Welpe muss lernen, dass er sich auf "seinen" Menschen verlassen kann. Und "sein" Mensch muss lernen, so viel wie nötig und so wenig wie möglich zu helfen. Die Bindung ist daher ein vielfältiger und anspruchsvoller Balanceakt. Sie entseht nicht bei der Geburt, sondern durch das gemeinsame ER-LEBEN!